pte20071025015 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Microsoft macht bei Internet-Blase mit

Softwareriese setzt bei Facebook auf hohes Werbepotenzial


Millionensegen für Facebook (Foto: facebook.com)
Millionensegen für Facebook (Foto: facebook.com)

Palo Alto (pte015/25.10.2007/10:55) In einem Deal, der die Social-Networking-Plattform mit 15 Mrd. Dollar bewertet, hat sich Softwareriese Microsoft einen Mini-Anteil an Facebook http://www.facebook.com gesichert und damit den Rivalen Google ausgestochen. Für gerade einmal 1,6 Prozent der Anteile blättert Microsoft 240 Mio. Dollar hin. Der Zukauf ziele allerdings vorrangig auf den Ausbau der seit einem Jahr existierenden Werbe-Partnerschaft ab, bemühten sich beide Parteien bei der Unterzeichnung der Verträge zu betonen.

"Es ist ganz klar, dass Microsoft mit dieser Investition keinen ökonomischen Schritt gemacht hat", sagt Gartner-Analyst Andrew Frank dem Technologieportal Cnet. Microsoft wolle sich vielmehr in dem aufstrebenden Werbemarkt der Social-Networking-Plattformen positionieren. Darüber hinaus gibt es vorerst offenbar keine Zusammenarbeit. Laut Facebook-Finanzchef Owen Van Natta soll es keine Integration von Facebook in Microsoft-Services geben. Außerdem werden auch Microsoft-Lösungen wie der Windows Live Messenger nicht in Facebook eingebaut.

Auch wenn es diesmal tatsächlich um eine Positionierung in einem noch unausgegorenen Werbemarkt geht, vergleichen kritische Stimmen die aktuelle Situation bereits mit dem Internethype zu Beginn des Jahrtausends. Facebook, das durch den Microsoft-Einstieg mit 15 Mrd. Dollar bewertet wird, kommt damit etwa auf die Hälfte des Wertes, den Yahoo in die Waagschale wirft. Dabei beschäftigt Yahoo 38 Mal so viele Mitarbeiter und erwirtschaftet einen 32 Mal höheren Umsatz.

Die Investoren würden sich mittlerweile eher am Aktienkurs als am Umsatz eines Unternehmens beteiligen, so Erste-Bank-Analyst Hans Engel im pressetext-Gespräch (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=071017028 ). Die Internet-Blase sei bereits wieder so aufgeblasen, dass es in den kommenden zwei oder drei Quartalen zu Korrekturen kommen könnte. "Dann wird eine Massenflucht der Investoren aus diesem Segment einsetzen", prognostiziert der Experte.

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
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