pte20071106002 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

Google Phone entpuppt sich als Software namens "Android"

Plattform soll Hunderte verschiedene Handymodelle hervorbringen


Google Phone entpuppt sich als Software (Foto: openhandsetalliance.com)
Google Phone entpuppt sich als Software (Foto: openhandsetalliance.com)

Mountain View (pte002/06.11.2007/06:05) Der Suchmaschinenriese Google hat in der Nacht auf heute, Dienstag, mit "Android" sein eigenes Betriebssystem für Mobiltelefone vorgestellt. Bereits seit einiger Zeit wurde in den Medien über das Google-Phone oder gPhone spekuliert und sogar die große Konkurrenz zu Apples iPhone gewittert. Seit der vergangenen Nacht ist klar, dass es sich nicht um ein fertiges Mobiltelefon, sondern viel mehr um ein Stück Software handelt. Google schart zudem eine große Runde an internationalen Unternehmen aus der Mobilfunkbranche um sich, die das Projekt mit dem Namen "Open Handset Alliance" http://www.openhandsetalliance.com unterstützen.

Google will mit Android kein Handy auf den Markt bringen, stellt Google-Chef Eric Schmidt klar. Das Ziel seines Unternehmens, ein offenes Betriebssystem für Mobiltelefone zu entwickeln, sei auch weitaus ambitionierter als das in den vergangenen Wochen in den Medien kolportierte Google-Phone. "Unsere Vision ist, dass die heute bekanntgegebene Plattform tausend verschiedene Handymodelle hervorbringt", so Schmidt in seiner Aussendung.

Android ist Googles Angaben nach eine Entwicklungsplattform für Anwendungen für Mobiltelefone, die neben einem vollwertigen Betriebssystem auch Programmierschnittstellen, eine anpassbare Benutzeroberfläche und einen Browser bieten soll. Mit dem Projekt soll dafür gesorgt werden, dass die Entwicklung neuer Anwendungen für Handys schneller und einfacher umgesetzt werden kann. Zu den Partnern, die an der Initiative beteiligt sind, gehören unter anderem HTC, Qualcomm, Motorola und T-Mobile. Bereits kommende Woche soll die erste Entwicklerversion veröffentlicht werden, so Google.

Android positioniert sich nach den Vorstellungen der Entwickler als weitere, jedoch völlig offene Option zu Symbian oder Windows Mobile. Die Erfolgschancen, ein Stand-Alone-Produkt für Handys zu starten, stünden dafür nicht schlecht, meint Gartner-Analystin Carolina Milanesi auf Anfrage von pressetext. "Derzeit liegen zwar noch nicht sonderlich viele Informationen über das Google-System vor. Dennoch hat diese Strategie auch bei Symbian und Microsoft geklappt", so Milanesi. Einige Unternehmen aus der Mobilfunkbranche gehören allerdings auch der LiMo-Foundation http://www.limofoundation.org an. Diese hat sich ebenfalls zum Ziel gesetzt, die Software von Mobiltelefonen offener zu machen. "Daneben haben die Handyhersteller auch noch eigene, proprietäre Systeme, die sie verwenden. Stellt sich die Frage, wie wichtig das Google-System für diese Unternehmen wirklich ist", gibt Milanesi zu bedenken. Allerdings sei nun auch ein genereller Schwenk von LiMo zu Android denkbar.

T-Mobile will in jedem Fall bereits im kommenden Jahr Handys mit dem neuen Betriebssystem aus dem Hause Google anbieten. Telekom-Vorstandsvorsitzender René Obermann erklärte, die Geräte sollten 2008 in Europa und den USA auf den Markt kommen. "Die Android-Plattform stellt eine aufregende Möglichkeit dar, um ein zuverlässiges mobiles Internet genauso wie Web-2.0-Services für die Kunden von T-Mobile auf den Markt zu bringen", so Obermann.

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