pte20071130033 Technologie/Digitalisierung, Handel/Dienstleistungen

Handy-Akku beim Laden explodiert

Vorfälle verglichen mit Millionen verkaufter Geräte jedoch selten


Wellington (pte033/30.11.2007/14:55) Nachdem im vergangenen Sommer explodierende Laptop-Akkus Schlagzeilen machten, werden nun Probleme mit defekten Handyakkus gemeldet. Ein explodierender Akku eines Mobiltelefons riss diese Woche etwa einen Neuseeländer aus dem Schlaf. Wie Norman Sievewright der Washington Post berichtete, hatte er das Mobiltelefon nur zum Laden angesteckt. Dies ist bereits der zweite Fall innerhalb weniger Tage. Am Mittwoch explodierte in Korea ein weiterer Akku. Fälle wie diese passieren verglichen mit 300 Mio. Geräten, die im vergangenen Quartal abgesetzt wurden, glücklicherweise selten. Dennoch können Menschen dabei verletzt werden.

In Korea wurde der Besitzer des betreffenden Mobiltelefons tot aufgefunden. Daher ging die Polizei anfänglich von einem Zusammenhang zwischen Ableben und Explosion aus. LG Electronics, der Hersteller des Handys, verneinte diese Spekulationen jedoch von Anfang an. Die tödlichen Verletzungen wären zu schwer, um von Akku-Explosion zu stammen. In einer aktuellen Mitteilung schlossen sich die koreanischen Behörden dieser Ansicht heute, Freitag, an. Bei dem Vorfall in Neuseeland handelte es sich um ein Gerät aus dem Haus Nokia. Laut der US-Zeitung habe sich der finnische Handyhersteller bereits des Falles angenommen, würde das betroffene Gerät überprüfen, will jedoch vor Abschluss der technischen Untersuchung keine offiziellen Angaben dazu machen.

Im Sommer hat Nokia einen Produkthinweis zu Akkus mit der Modellbezeichnung BL-5C veröffentlicht. "Nokia hat festgestellt, dass die mit dem Nokia Markenzeichen gekennzeichneten Akkus vom Typ BL-5C, in äußerst seltenen Fällen, durch einen während des Ladevorganges verursachten Kurzschluss möglicherweise überhitzen und sich dann aus dem Produkt herauslösen können", hieß es damals in der Pressemitteilung. Der Hinweis betraf 46 Mio. Akkus. Allerdings seien weltweit nur "etwa 100 Fälle aufgetreten, bei denen von einer Überhitzung berichtet wurde. Es gab keine ernsthaften Personen- oder Sachschäden", so Nokia im August.

Insgesamt gibt es derzeit verglichen mit 300 Mio. Geräten, die im vergangenen Quartal abgesetzt wurden, eine überschaubare Anzahl an Fällen von Akku-Explosionen bei Handys und Laptops mit Verletzten. Hunderte Berichte gibt es über Akkus, die sich überhitzten, zu rauchen oder zu brennen anfingen. Im Sommer 2006 lösten sich häufende Vorfälle mit in Brand geratenen Laptops eine Rückrufwelle aus. Dabei tauschten Unternehmen wie Dell, Apple, Toshiba und weitere insgesamt acht Mio. Laptopakkus aus. Bei so gut wie allen betroffenen Energiespeichern handelt es um die weit verbreiteten Lithium-Ionen-Akkus. "Das Problem dieser Akkus ist das Lithium. Die Herstellung der Akkus ist schwierig und muss in einem Raum stattfinden, in dem unter ein Prozent Luftfeuchtigkeit vorherrscht", erläuterte der Batterieexperte Rolf Zinniker von der ETH Zürich damals im pressetext-Gespräch (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=060830027 ).

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