pte20071203017 Unternehmen/Wirtschaft, Medien/Kommunikation

Megafusion im Spieleland: Vivendi schnappt sich Activision

Frontalangriff gegen Electronic Arts gestartet - Asien lukrativ


Activision-Übernahme macht EA-Games Konkurrenz (Foto: pixelio.de)
Activision-Übernahme macht EA-Games Konkurrenz (Foto: pixelio.de)

Paris/Redwood/Berlin (pte017/03.12.2007/12:45) Der Medienkonzern Vivendi http://www.vivendi.com kauft den US-amerikanischen Spiele-Publisher Activision http://www.activision.com für 18,9 Mrd. Dollar. Dies verkündeten beide Unternehmen heute, Montag. So entsteht mit einem kombinierten Jahresumsatz beider Unternehmen von 3,8 Mrd. Dollar der weltweit größte Anbieter von Computer-Spielen. Branchenbeobachter bewerten die aktuelle Fusion als einen Frontalangriff gegenüber dem etablierten US-Marktführer Electronic Arts http://www.ea.com . Das unter der Leitung von Vivendi geführte Unternehmen soll künftig den Namen Activision Blizzard tragen und wird sich Analysten zufolge gegenüber EA-Games behaupten müssen.

"Ich bin sehr angetan von dieser Transaktion, zumal sich sowohl Vivendi als auch Activision hinsichtlich der Spiele-Entwicklung sehr gut ergänzen. Die Übernahme folgt maßgeblich der Strategie, das Repertoire im Spieleportfolio auszudehnen. Das macht Sinn, da mit Activision Blizzard ein großer Marktplayer entsteht, der vor allem auch in Asien sowohl den Online- als auch Konsolen-Markt abdecken kann", sagt Bernd Hartmann, Analyst bei der Goldmedia GmbH Media Consulting & Research http://www.goldmedia.de , im Gespräch mit pressetext. Laut dem Experten sei auch die Namensgebung des Mischkonzerns durch das Hervorheben Blizzards eine "wichtige Entscheidung".

Im Detail erstreckt sich die Akquisition auf das Vivendi-Games-Label Blizzard Entertainment http://www.blizzard.com , das mit Activision verschmolzen wird. Vivendi hält künftig mit 52 Prozent die Mehrheit am neuen Großensemble. Eigenen Angaben zufolge bewertet Vivendi seine Spiele-Gesellschaft mit 8,1 Mrd. Dollar und stellt zusätzlich 1,7 Mrd. Dollar in bar für die Transaktion zur Verfügung. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Megadeals erwarten Insider einen neuen Marktwert von 9,1 Mrd. Dollar. Diese Zahlen liegen 40 Prozent über dem Börsenwert vom Freitag. Gemanagt werden soll das Unternehmen vom derzeitigen Activision-Chef Robert Kotick. Laut Vivendi-Boss Jean-Bernard Lévy bietet sich die Übernahme Activisions aufgrund "der sich hochgradig ergänzenden Geschäftsfelder" an.

Die Zuversicht Vivendis über eine gelungene Activision-Übernahme stützt sich dabei auch auf die weltweit erfolgreiche Vermarktung der Spiele "Guitar Hero", "Tony Hawk" und vor allem der Kriegsspiele-Reihe "Call of Duty". Aber auch Vivendis Blizzard Entertainment verfügt mit dem weltweit meistgespielten Online-Rollenspiel "World of Warcraft" über einen großen Verkaufsschlager. Trotz der Erfolge beider Spiele-Entwickler zeigen sich Analysten in Bezug auf die große Marktkonkurrenz von Electronic Arts skeptisch, dass Vivendi künftig die Überhand bekommen wird. "Es wird sich zeigen, ob Activision Blizzard tatsächlich die Küste von Redwood, dem Sitz von EA-Games, erreichen wird, um sich endgültig behaupten zu können", heißt es in einem Kommentar des Branchenportals Cnet. So garantiere der aktuelle Zusammenschluss unter einer europäischen Spielemarke längst nicht den Erfolg in den USA.

"Es geht nicht primär darum, in den USA Fuß zu fassen. Die Übernahme ist schließlich eine gleichberechtigte Partnerschaft und nicht feindlich. Für mich ist Activision Blizzard zukunftsträchtiger aufgestellt als EA-Games, da man sich nicht so stark auf PC-Microsoft-basierte Spiele-Entwicklungen fokussiert", ergänzt Hartmann im pressetext-Gespräch.

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