pte20080212041 Unternehmen/Wirtschaft, Auto/Verkehr

General Motors: Minus von 39 Mrd. Dollar schockt Anleger

Absatzprobleme sollen mit Massenentlassungen kompensiert werden


General Motors kann nur noch in neuen Märkten punkten (Foto: pixelio.de)
General Motors kann nur noch in neuen Märkten punkten (Foto: pixelio.de)

Detroit/Gelsenkirchen (pte041/12.02.2008/17:00) Der größte US-Automobilhersteller General Motors http://www.gm.com hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007 einen Rekordverlust von 38,7 Mrd. Dollar "erwirtschaftet". Im Zuge des schlechten Ergebnisses strebt der Konzern an, seinen bisherigen Sanierungskurs fortzusetzen und plant mittel- bis langfristig rund 74.000 Stellen abzubauen. Der historische Verlust stammt laut Angaben des Unternehmens zum Großteil aus Steuereffekten. Auch im Zuge der absatzbezogenen Probleme sank der Umsatz des Automobilriesen um rund sieben Prozent auf 47,1 Mrd. Dollar, berichtet das Wall Street Journal heute, Dienstag.

"Die aktuellen Zahlen verwundern mich nicht, da General Motors bereits seit 20 Jahren von der einen in die nächste Sanierung schlittert. Der Konzern sollte sich langfristig überlegen, wie man sich vor allem in den USA aufteilen will. Dennoch repräsentieren die aktuellen Verluste auch die Automobilkrise in den USA, die sich ebenso bei Ford und Chrysler zeigt", sagt Ferdinand Dudenhöffer, Professor für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule Gelsenkirchen http://www2.fh-gelsenkirchen.de , im Gespräch mit pressetext. Für den Experten ist die Weltmarktführerschaft für General Motors "gegenüber Toyota endgültig verloren und wird niemals wieder zurück kommen". Zwar punktet der Konzern absatzbezogen in den neuen Märkten, werde den Vorsprung jedoch nicht aufholen können.

Obwohl das Unternehmen bereits im dritten Quartal einen Nettoverlust von 39 Mrd. Dollar verbuchen musste, wurde das Ergebnis durch eine unbare Sonderbelastung von 38,6 Mrd. Dollar durch Abschreibungen auf latente Steuern in die Tiefe gezogen. Experten sind sich darin einig, dass auch das schlechte Ergebnis der einstigen Finanzierungstochter GMAC Financial Services http://www.gmacfs.com an der Misere schuld ist.

Während sich das Minus für General Motors 2006 auf knapp zwei Mrd. Dollar summierte, fiel der Umsatz um satte zwölf Prozent auf 181,1 Mrd. Dollar. Den massiven Beschäftigtenabbau will General Motors größtenteils mit Abfindungen auf "freiwilliger Basis" erreichen. Vor dem Hintergrund eines dicken Minus von 722 Mio. Dollar allein für das vierte Geschäftsquartal nach einem Gewinn von 950 Mio. Dollar ein Jahr zuvor, scheint die Entlassungs-Strategie der richtige Weg zu sein, meinen Analysten.

Die Krise, in der sich General Motors gegenwärtig befindet, sehen Insider vor allem als ein branchenweites Problem. So kämpfen auch US-Konkurrenten wie Ford http://www.ford.com oder Chrysler http://www.chrysler.com seit längerem mit schrumpfenden Absatzzahlen am US-Heimatmarkt. Mit dem japanischen Erzrivalen Toyota http://www.toyota.com liefert sich General Motors gegenwärtig ein aggressives Kopf-an-Kopf-Rennen um die Spitzenposition als weltweit größter Autobauer. Im Gegensatz zu Toyota ist General Motors jedoch weit davon entfernt, hochgradig profitabel zu sein. Vor dem Hintergrund der aktuellen Zahlen rutschte auch die General-Motors-Aktie stark ab und verlor pro Papier um 1,28 Dollar.

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