pte20080602014 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Bosch schluckt ersol Solar

Branche steht vor Konsolidierungswelle


Bosch übernimmt ersol Solar (Foto: ersol.de)
Bosch übernimmt ersol Solar (Foto: ersol.de)

Stuttgart (pte014/02.06.2008/11:33) Der Autozulieferer Robert Bosch hat heute, Montag, angekündigt, den Solarzellenhersteller ersol Solar http://www.ersol.de zu übernehmen. Die ersol-Eigner Ventizz Capital Fund und Ventizz II Jersey Holding haben bereits einen Vertrag über eine Mehrheitsbeteiligung von 50,45 Prozent mit dem Stuttgarter Unternehmen geschlossen. Das Engagement in der Photovoltaik-Branche lässt sich Bosch 546,4 Mio. Euro bzw. 101 Euro pro Aktie kosten. Damit liegt der Kaufpreis rund 68 Prozent über dem gewichteten Durchschnittskurs während der letzten drei Monate. "Mit Bosch verfügt ersol nun über einen sehr gut aufgestellten, internationalen Finanzpartner. Wir begrüßen den Eintritt des Investors in unser Unternehmen natürlich sehr", heißt es von ersol-Sprecherin Sonja Teurezbacher im Gespräch mit pressetext. Die Branche stehe nun vor einer Konsolidierungswelle, heißt es aus Börsenkreisen.

Mit Bosch habe angesichts gekürzter staatlicher Subventionen der erste Großinvestor den Schritt in den Solarsektor gewagt. Dies sei dadurch ermöglicht worden, dass die Solar-Förderungen im Zuge der EEG-Novelle weniger drastisch gekürzt werden sollen als befürchtet (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=080527034). "Ich erkenne in der Mehrheitsbeteiligung durch Bosch an ersol keinen direkten Zusammenhang mit der EEG-Novelle", entgegnet Teurezbacher. Anstatt die staatliche Unterstützung nach Unions-Plänen um 25 Prozent zu reduzieren, haben sich die Regierungsparteien auf eine Kürzung um je acht Prozent in den kommenden beiden Jahren und um neun Prozent ab 2011 geeinigt. Bisher wurden die Fördergelder jährlich um nur fünf Prozent gekürzt.

"Bosch möchte die Sparte regenerative Energien ausbauen. Pläne über mögliche Veränderungen in der ersol-Strategie gibt es derzeit keine. Solche wären momentan auch noch verfrüht, da der Übernahme erst noch durch das Kartellamt zugestimmt werden muss", erklärt Teurezbacher auf Anfrage von pressetext. Den übrigen Aktionären unterbreitet Bosch ein öffentliches Übernahmeangebot von ebenfalls 101 Euro je Aktie in bar. Die angekündigte mehrheitliche Übernahme des Solarzellen-Herstellers zog an der Frankfurter Börse eine regelrechte Kursexplosion nach sich. Zu Redaktionsschluss dieser Meldung (11:27 Uhr) verzeichnet das ersol-Papier ein Plus von 62,40 Prozent auf 100,85 Euro.

(Ende)
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