pte20080730024 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Starbucks: Nach Schließungswelle droht Jobmisere

US-Konjunktur und Nachfrageschwund in Australien belasten


Seattle/New York (pte024/30.07.2008/13:57) Die US-amerikanische Kaffeehauskette Starbucks http://www.starbucks.com gerät aufgrund des schlechten konjunkturellen Umfelds und des intensiven Wettbewerbs zunehmend in die Bredouille. Wie das Wall Street Journal heute, Mittwoch, berichtet, seien aufgrund massiver Einsparungen des Unternehmens rund 1.000 Stellen gestrichen worden, wobei auch ein Vorstand gehen muss. Besonders hart trifft den Konzern die Geschäftsflaute in Australien. Erst gestern teilte Starbucks mit, 61 der insgesamt 84 australischen Filialen zu schließen. Vom Management zurückziehen muss sich Jim Alling, Präsident des Unternehmensbereichs International Business. Dieser soll vom bisherigen Chief Operating Officer Martin Coles ersetzt werden, wobei auch der Noch-Chief-Executive Howard Schultz künftig eine neue Position zugewiesen bekommen soll.

Die Schließungspläne will das Unternehmen binnen kürzester Zeit umsetzen. Dem Bericht nach will Starbucks aber auch in den USA rund 600 Filialen schließen. Als Ursache für die zu realisierenden Streichungen gab Starbucks an, "hinter den Zielen zurückgeblieben" zu sein. Neben Australien seien weitere Schließungen außerhalb der USA bislang nicht geplant. Allein in den Vereinigten Staaten fürchten mittlerweile 12.000 Beschäftigte, etwa sieben Prozent der gesamten Belegschaft, um ihre Anstellung. Analysten sehen die stürmische Expansionsphase des Konzerns vor allem wegen der einheimischen Konjunkturflaute inzwischen als beendet. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, kämpft Starbucks jedoch auch verstärkt mit dem Umstand, dass viele Mitbewerber das Geschäftskonzept erfolgreich imitieren. Außerdem würden sich die in der jüngsten Zeit neu eröffneten Starbucks-Filialien selbst Konkurrenz machen.

Das Hauptproblem der US-Kaffeehauskette liegt jedoch darin, dass der Konsum der Bürger mehr und mehr nachlasse. So hatte Firmenchef Schultz erst jüngst darauf hingewiesen, dass dies das Geschäftsergebnis für 2008 belasten werde. Aus diesem Grund will das Unternehmen im kommenden Geschäftsjahr auch nur knapp 200 neue Geschäfte und damit nur halb so viele wie zuvor geplant errichten. Seine Vorhaben für 2010 änderte Starbucks hingegen nicht. Von den zweigespaltenen Nachrichten angefacht, kletterte die Aktie im Nasdaq-Stock-Market-Handel um 76 Cent oder 5,3 Prozent auf 14,99 Dollar. Wie das Wall Street Journal berichtet, gehen Analysten davon aus, dass sowohl Umsatz als auch Gewinn im dritten Quartal 2008 nur mittelmäßig ausfallen werden. Die Australien-Streichungen, die dort 70 Prozent der Filialen betreffen, lassen nun Zweifel an der Übersee-Strategie des Unternehmens aufkommen.

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