pte20080801014 Auto/Verkehr, Unternehmen/Wirtschaft

BMW: Aktie nach düsterem Ausblick auf Talfahrt

Gewinnprognose gesenkt - Weitere Herausforderungen in 2009 erwartet


BMW rechnet 2010 mit positiven Auswirkungen des Umbauprogramms (Foto: bmwgroup.com)
BMW rechnet 2010 mit positiven Auswirkungen des Umbauprogramms (Foto: bmwgroup.com)

München/Stuttgart (pte014/01.08.2008/11:43) Nach Daimler hat auch BMW http://www.bmw.de aufgrund des schwierigen Marktumfeldes eine Gewinnwarnung für das Geschäftsjahr 2008 ausgegeben. Ursprünglich hatte BMW einen Gewinn vor Steuern von mindestens 3,87 Mio. Euro in Aussicht gestellt, tatsächlich dürfte das Ergebnis aber niedriger ausfallen. Eine neue Gewinnprognose wurde nicht aufgestellt, der Automobilhersteller passte jedoch seine Umsatzrendite vor Steuern für das laufende Geschäftsjahr auf mindestens vier Prozent an (2007: 6,7 Prozent). Das zweite Quartal schloss der Automobilhersteller zudem mit einem Umsatz- und Gewinnverlust ab, wie das Unternehmen heute, Freitag, mitgeteilt hat. Die BMW-Aktie büßte zu Handelsbeginn starke Kursverluste ein und erreichte einen neuen Tiefststand. Auch 2009 rechnet der Konzern mit einem weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Umfeld.

Neben der Konzernumsatzrendite kündigte BMW im Automobilsegment eine EBIT-Marge von knapp vier Prozent oder besser an. Insgesamt setzte BWM in der ersten Jahreshälfte 27,83 Mrd. Euro (plus 4,5 Prozent) um, das EBIT ging um 35,2 Prozent auf 1,52 Mrd. Euro zurück. Operativ habe sich der Konzern jedoch positiv entwickelt, betont man bei BMW. Bereinigt um Sondereffekte konnte die Umsatzrendite im ersten Halbjahr um 0,3 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent gesteigert werden. Nicht bereinigt fiel sie jedoch auf 4,5 Prozent (2007: 7,2 Prozent). Die BMW-Aktie gab zu Handelsbeginn um mehr als neun Prozent nach und notierte bei Redaktionsschluss dieser Meldung (11:30 Uhr) an der Frankfurter Wertpapierbörse mit minus 7,12 Prozent bei 26,87 Euro. Erst vor zwei Wochen hatte die Aktie ein neues Jahrestief von rund 27 Euro erreicht.

Die steigenden Öl- und Rohstoffpreise, der schwache US-Dollar, die Konjunkturschwäche in den USA sowie die Auswirkungen der Finanzmarktkrise hätten das Umfeld der Automobilindustrie nochmals massiv eingetrübt, heißt es bei BMW. Dies erhöhe weiterhin den Druck auf Gebrauchtwagenpreise in den USA und damit auf Erlöse für Fahrzeuge, die aus Leasingverträgen zurückkommen. Dadurch sah sich BMW unter anderem dazu veranlasst, die Risikovorsorge nochmals anzuheben, insgesamt beläuft sich diese damit im ersten Halbjahr auf 695 Mio. Euro. Neben dieser Belastung wirken sich auch Aufwendungen von 107 Mio. Euro für den angekündigten Stellenabbau von 3.100 Mitarbeitern negativ auf das Ergebnis aus.

Das Unternehmen schließt eine weitere Anpassung der Risikovorsorge in der zweiten Jahreshälfte nicht aus. Die nahe Zukunft dürfte sich hinsichtlich der Wirtschaftsentwicklung weiterhin schwierig gestalten. "Wir gehen davon aus, dass auch 2009 ein sehr anspruchsvolles Jahr mit großen Herausforderungen sein wird", sagt BMW-Vorstandsvorsitzender Norbert Reithofer. Erst 2010 rechnet man mit positiven Auswirkungen des laufenden Umbauprogramms. Die Umsatzrendite soll bis dahin auf mindestens sechs Prozent steigen, im Automobilsegment prognostiziert man für 2010 eine EBIT-Marge von knapp sechs Prozent oder besser. Daimler hatte erst vergangene Woche seine Gewinnprognose für 2008 angepasst. Der operative Gewinn soll demnach im Gesamtjahr mehr als sieben Mrd. Euro betragen, ursprünglich hatte man mit 7,7 Mrd. Euro gerechnet.

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