pte20080902029 Forschung/Entwicklung, Auto/Verkehr

Lithium-Ionen-Akkus treiben Autos der Zukunft an

Bosch und Samsung investieren 400 Mio. Dollar in Weiterentwicklung


Bosch kooperiert mit Samsung bei Entwicklung leistungsstarker LiIo-Akkus (Foto: Bosch)
Bosch kooperiert mit Samsung bei Entwicklung leistungsstarker LiIo-Akkus (Foto: Bosch)

Stuttgart/Suwon (pte029/02.09.2008/13:53) Die Unternehmen Samsung SDI und Bosch haben ein gemeinsames Joint Venture mit dem Namen "SB LiMotive" ins Leben gerufen, das Anfang September seine Arbeit aufgenommen hat. Ziel der Kooperation ist die Entwicklung von Lithium-Ionen-Akkus, die für den Einsatz in Autos konzipiert sind. Bereits ab 2011 sollen die ersten LiIo-Batteriensysteme hergestellt und weltweit vermarktet werden. "Diese zeichnen sich vor allem durch hohe Leistung aus und sind auf Anwendungen im automotiven Bereich zugeschnitten", erläutert Thomas Knoll, Sprecher von Bosch, im Gespräch mit pressetext. Im zweiten Schritt wollen die Unternehmen die Akku-Technologie noch weiterentwickeln, um schließlich ab 2015 Hybrid- und Elektrofahrzeuge mit Energie aus LiIo-Batterien anzutreiben.

"Dafür brauchen wir einerseits leistungsstarke Akkus, die aber auf der anderen Seite auch mit den Bedingungen in Fahrzeugen zurechtkommen", erklärt Knoll. So stehen die Techniker vor der Herausforderung, die Sicherheit der Akkusysteme zu gewährleisten. "Sie müssen aufgrund der auftretenden Erschütterungen in einem Auto äußerst robust konstruiert sein und mit extremen Temperaturbedingungen zurecht kommen", meint Knoll. Schließlich müssen die Akkus selbst einen Unfall unbeschadet überstehen. Im Rahmen des Joint Ventures arbeiten die Ingenieure auch daran, die Lebensdauer zu verlängern. "Unser Ziel ist es, dass die Batterie über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeuges einsatzfähig bleibt", sagt Knoll. Als dritten Punkt nennt der Bosch-Sprecher die Kosten der Energiespeicher. Energie aus Batterien sei derzeit noch relativ teuer, hier möchte SB LiMotive einen Beitrag zur Preisreduktion leisten.

Boschs langfristiges Ziel ist das rein elektrische Fahren, allerdings gibt man sich auch überzeugt, dass der Verbrennungsmotor in den kommenden 20 Jahren noch der dominierende Antrieb sein wird. Außerdem wachse die Marktreife von Elektrofahrzeugen mit der Verbesserung der Batterietechnik hinsichtlich Energie- und Leistungsdichte. LiIo-Batterien seien die Schlüsseltechnologie für die Elektrifizierung des Antriebs von Kraftfahrzeugen, heißt es vonseiten Boschs. Das Unternehmen arbeite bereits seit mehr als 30 Jahren an Techniken, um Fahrzeuge elektrisch anzutreiben. Bosch kann deswegen auf ein umfassendes Know-how beim Batterie-, Elektroantriebs- und Bremsenmanagement sowie bei der Motor- und Getriebesteuerung zurückgreifen. Zudem habe man bereits ein breites Portfolio von Komponenten aufgebaut. Dazu zählen unter anderem leistungsstarke Elektromaschinen, das reiche von Bohrschraubern über Rasenmäher bis zu Bohrhämmern, so Knoll.

Das Gemeinschaftsunternehmen hat seinen Hauptsitz im südkoreanischen Suwon. Dort sollen die Produkte entwickelt und vorerst auch gefertigt werden. Insgesamt sollen in das Joint Venture in den kommenden fünf Jahren 300 bis 400 Mio. Dollar investiert werden. "Samsung ist ein führender Hersteller von LiIo-Akkus und liefert sehr gute Qualität", begründet Knoll die Entscheidung zur Kooperation. Bosch hingegen bringe langjährige Erfahrungen im automotiven Bereich mit ein. "Wir sind damit auch der erste und einzige Automobilzulieferer, der im Rahmen eines Joint Ventures LiIo-Batterien für die komplexen Anforderungen des Automobils entwickelt", meint Knoll abschließend gegenüber pressetext.

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