pte20080905031 Unternehmen/Wirtschaft, Umwelt/Energie

Spanien: Deutsche Solarunternehmen unter Druck

Wichtigstes Absatzland will Subventionen drastisch kürzen


Spanien will Solarförderungen kürzen (Foto: pixelio.de, Kladu)
Spanien will Solarförderungen kürzen (Foto: pixelio.de, Kladu)

Madrid (pte031/05.09.2008/13:45) Die deutsche Solarbranche bangt um ihre Umsätze in einem der weltweit wichtigsten Absatzländer. Plänen der spanischen Regierung zufolge sollen die Subventionen für die Solarindustrie drastisch gekürzt werden. Wie der Spiegel berichtet würde dadurch nicht nur der Sonnenenergie-Boom in Spanien gebremst werden. Dort tätige ausländische Unternehmen müssten ab 2009 mit einem deutlich spürbaren Umsatzknick rechnen. "Der Umsatz der Solarfirmen auf dem spanischen Markt würde 2009 wegen der Deckelung im Vergleich zu diesem Jahr um mehr als zwei Drittel einbrechen", prognostiziert etwa Solon-Solar-Geschäftsführer Benedikt Ortmann. Das Unternehmen erwirtschaftet mit rund 40 Prozent einen beträchtlichen Anteil seiner Umsätze in Spanien. Damit ist Solon Solar jedoch nicht allein.

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) http://www.solarwirtschaft.de rechnet für 2008 mit einem Marktwachstum von 50 Prozent und zeigt sich mit der bisherigen Performance mehr als zufrieden (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=080814016). "Der Branchenumsatz könnte im laufenden Jahr auf rund acht Mrd. Euro klettern", meint BSW-Geschäftsführer Carsten Körnig auf Anfrage von pressetext. Die Entwicklung in Spanien bewertet er jedoch kritisch. Nach aktuellem Stand plane die dortige Regierung "eine Deckelung der Solarstrom-Installationen deutlich unterhalb des bisherigen Zubauniveaus. Von dieser Entwicklung sind nicht nur bis zu 26.000 qualifizierte Jobs in der spanischen Solarindustrie, sondern auch Spaniens Stellung in der internationalen Photovoltaik-Wirtschaft betroffen", so Körnig.

Nach den Plänen der spanischen Regierung wird die Einspeisevergütung spätestens bis Ende 2008 um bis zu 35 Prozent sinken. Darüber hinaus sollen die Förderungen für neu installierte Anlagen auf insgesamt 300 Megawatt beschränkt werden. Eine derartige Höchstgrenze wäre "eine kleine Katastrophe für die Branche", wird WestLB-Analyst Sebastian Zank vom Spiegel zitiert. Das vorgesehene Gesetz ist zwar noch nicht beschlossen, werde unter Experten jedoch für wahrscheinlich erachtet. Daher seien geplante Projekte in Spanien dringend zu prüfen. Im Durchschnitt würden deutsche Solarunternehmen in diesem Jahr noch zwischen 30 und 60 Prozent ihres Umsatzes in Spanien generieren. Auf diese Mittel müssten sie im kommenden Jahr aber weitgehend verzichten, sollten derartige Einschnitte an den Förderungen vorgenommen werden.

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