pte20080909004 Handel/Dienstleistungen, Unternehmen/Wirtschaft

Abgeltungssteuer: Anlageboom bleibt aus

Investoren fehlt Strategie zur steuerlichen Portfolio-Optimierung


Abgeltungssteuer: Noch kein Anlageboom in Sicht (Foto: pixelio.de, Gerd Altmann)
Abgeltungssteuer: Noch kein Anlageboom in Sicht (Foto: pixelio.de, Gerd Altmann)

Frankfurt (pte004/09.09.2008/06:15) Die am 1. Januar 2009 in Kraft tretende Abgeltungssteuer lässt Anleger und Fonds-Sparer derzeit noch weitgehend unberührt. Angaben von JPMorgan Asset Management zufolge hat sich der Anteil jener, die zu dem Thema nicht informiert sind, seit Jahresbeginn zwar beinahe halbiert. Den meisten Deutschen fehle jedoch noch eine Strategie zur steuerlichen Optimierung ihrer Portfolios. Ein regelrechter Investitionsboom, wie er von Banken, Fondsmanagern und Anlageberatern aufgrund der Abgeltungssteuer erwartet wurde, bleibt zudem zumindest vorerst noch aus, wie das Marktforschungsinstitut Pyschonomics http://www.psychonomics.de aufzeigt.

"Wir empfehlen Anlegern, das eigene Portfolio noch vor Jahresende zu optimieren. Neuanlegern bietet sich vor dem Jahreswechsel noch eine einmalige Chance, sich an Investitionsformen wie Aktien zu beteiligen", meint Annabelle Unger von JPMorgan Asset Management http://www.jpmorgan.com/pages/jpmorgan/am im Gespräch mit pressetext. Ratsam sei darüber hinaus, eine Risikoanpassung der Investments vorzunehmen. "Das Portfolio sollte sich auf langfristige Kerninvestments mit wenigen strategischen Beimischungen konzentrieren. Dauerhafte Investments bringen auch höhere Erträge als kurzfristige", empfiehlt die Expertin.

Obwohl die Kommunikationsarbeit der Banken und Finanzinstitute, verschiedene Anlageformen noch vor Jahresende zu nutzen, schon längst laufe, würden die Erfolge derzeit noch ausbleiben. "Das Geschäft mit der Abgeltungsteuer liegt noch unter den Erwartungen der Bankinstitute, zumal eine breitere Information und Aktivierung der Bevölkerung bislang nicht gelungen ist. Erfahrungsgemäß ändert sich dies zumindest teilweise aber noch mit wachsender Nähe zum Stichtag", so Karsten Schulte, Experte für Finanzmarktforschung bei Psychonomics.

"Die Banken haben die Situation richtig erkannt. Angesichts der Marktlage zeigen sich die Anleger jedoch äußerst risikoscheu", erklärt Unger gegenüber pressetext. Dabei könnten diese momentan gute Einstiegschancen nutzen. Zwei Fonds-Modelle, die sich für den langfristigen Anleger eignen, würden derzeit besonders interessante Anlagemöglichkeiten bieten: Sowohl flexible Mischfonds als auch Lebenszyklusfonds gewährleisten bei gleichzeitiger Flexibilität ein minimiertes Risiko, so Unger.

Mit 19,8 Prozent sei nach wie vor jeder Fünfte noch nicht über die steuerlichen Änderungen für Einkünfte aus Kapitalvermögen informiert. Nur rund 30 Prozent wüssten über die Abgeltungssteuer Bescheid, seien sich über persönliche Konsequenzen jedoch im Unklaren. Die Abgeltungssteuer tritt am 1. Januar 2009 an die Stelle der bisherigen Kapitalertragssteuer und wird mit 25 Prozent (ohne Solidaritätszuschlag) verrechnet. Zu den besteuerten Einkünften aus Kapitalvermögen gehören künftig auch private Veräußerungsgewinne aus Wertpapieren, womit auch Handelsgewinne nach einer Haltedauer von mehr als einem Jahr steuerpflichtig werden. So werden kurzfristige Geschäfte gegenüber langfristigen Anlagen steuerlich besser gestellt. Allerdings gilt für Wertpapiere, die bis zum 31. Dezember 2008 gekauft werden, bei einer Veräußerung nach zwölf Monaten Steuerfreiheit, da sie noch der alten Regelung unterliegen.

(Ende)
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