pte20081017024 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Fusion zwischen GM und Chrysler rückt näher

Einknickender Markt zwingt Autobauer zur Partnersuche


Auto-Hochzeit zwischen GM und Chrysler wird wahrscheinlicher (Foto: pixelio.de, Gerda Bruske)
Auto-Hochzeit zwischen GM und Chrysler wird wahrscheinlicher (Foto: pixelio.de, Gerda Bruske)

Detroit (pte024/17.10.2008/13:40) Die beiden US-Autohersteller General Motors (GM) und Chrysler sind offenbar in Eile, ihre künftige Zusammenarbeit unter Dach und Fach zu bringen. Aufgrund der einbrechenden Nachfrage nach spritfressenden Fahrzeugen und zurückgehender Verkäufe beschleunigen die Konzerne ihre Fusionsgespräche. Wie das Wall Street Journal heute, Freitag, unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtet, soll der Zusammenschluss noch bis Ende Oktober vereinbart werden. Ob es tatsächlich zu der Fusion kommen wird, sei angesichts einer Forderung des Finanzinvestors Cerberus Capital Management allerdings noch fraglich. Während GM ein schwaches drittes Quartalsergebnis erwarte, neue Finanzierungsquellen erschließen und weitere 1.600 Stellen abbauen wolle, sei Chrysler auch in Gesprächen mit dem französischen Anbieter Renault und zum Verkauf von Teilen oder des Gesamtkonzerns bzw. zur Gründung von Allianzen bereit.

Die wichtigsten involvierten Banken wie etwa JPMorgan Chase stünden hinter dem geplanten Deal zwischen GM und Chrysler, um die Belastungen der Autoindustrie zu reduzieren. Eine Bedingung der Private-Equity-Gesellschaft Cerberus, die 80,1 Prozent an Chrysler hält, könne die Fusion jedoch verhindern: Der Finanzinvestor strebe den Handel in Form eines Aktiva-Tauschs an. So soll Chrysler an GM übergeben und im Gegenzug der Rest der bisher 51-prozentigen Anteile an der GM-Finanzierungssparte GMAC von Cerberus übernommen werden. Einige Investoren und Kreditgeber stoßen sich offenbar an der Forderung der Private-Equity-Gesellschaft, einen strategischen Anteil an dem zusammengeschlossenen Konzern behalten zu wollen. Zudem sei das Geschäft davon abhängig, dass Cerberus die verbleibenden knapp 20 Prozent an Chrysler vom jetzigen Anteilseigner Daimler im Vorfeld erwirbt.

In der Fusion mit Chrysler sieht GM ein Einsparpotenzial von bis zu zehn Mrd. Dollar. Aufgrund der rückläufigen Nachfrage am Automarkt plane der Konzern, erneut Stellen abzubauen. In den vergangenen Wochen hatte GM bereits die Streichung von 4.500 Arbeitsplätzen angekündigt. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Mitarbeiterzahl des Autoherstellers von einst 133.000 auf 72.000 im Juni dieses Jahres beinahe halbiert. Chrysler hat der Einbruch am Automarkt innerhalb eines Jahres dermaßen hart getroffen, dass der Mehrheitsanteilsinhaber Cerberus offenbar auch eine Zerschlagung des Konzerns erwägt.

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