pte20081111019 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Starbucks schrammt knapp an Verlustzone vorbei

Expansionen zurückgefahren - Deutsche bleiben Kaffeehauskette treu


Starbucks treibt eigene Verschlankung voran (Foto: starbucks.com)
Starbucks treibt eigene Verschlankung voran (Foto: starbucks.com)

Seattle/Frankfurt am Main (pte019/11.11.2008/11:35) Die US-Kaffeehauskette Starbucks http://www.starbucks.com kann sich im vierten Quartal nur knapp über Wasser halten und fährt in Westeuropa ihre Expansionspläne zurück. Wie das Wall Street Journal heute, Dienstag, berichtet, belasten neben der schwachen Konjunktur vor allem auch die Kaufzurückhaltung der Konsumenten. So erwirtschaftete Starbucks in den vergangenen drei Monaten mit 5,4 Mio. nach fast 159 Mio. Dollar 2007 nur mehr einen kleinen Gewinn. Durch die internationale Aufstellung wuchs der Umsatz um rund drei Prozent auf insgesamt 2,52 Mrd. Dollar. Die Anleger auf den globalen Börsenparketten zeigten sich jedoch enttäuscht. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (10:58 Uhr) notiert das Papier nachbörslich mit einem Minus von 3,32 Prozent bei 10,20 Dollar in der Verlustzone. Seit Jahresbeginn verlor das Unternehmen rund die Hälfte seines Börsenwerts.

"Dass der Konzern nun seine Filialerweiterungen in Westeuropa stutzt, ist überraschend. In Deutschland, einem der größten Konsumhandelsplätze Europas, befindet sich die Wirtschaft technisch gesehen in einer Rezession. Diese dürfte jedoch mit Blick auf den privaten Konsum glimpflicher ausfallen", sagt Andreas Jörg Scheuerle, Leiter Sachgebiet Europäische Konjunktur und Branchenanalysen bei der DekaBank http://www.dekabank.de , gegenüber pressetext. Laut dem Insider sei in der Bundesrepublik eine Dynamik zu spüren, die sich hochgerechnet auf das Gesamtjahr 2008 beim privaten Konsum mit einem Plus von 0,1 Prozent bemerkbar machen wird. "Zwar wird die Rezession für die Wirtschaft nicht milde ausfallen. Die Chancen stehen jedoch gut, dass der Konsum relativ glimpflich davon kommt", so Scheuerle weiter.

Obwohl das Aktienkursminus Starbucks' derzeit keine Ausnahme ist und auch die Konjunktur in den USA mit den Folgen der Rezession kämpft, belasteten den Konzern im vierten Quartal interne Umstrukturierungen. Eigenen Angaben nach schlugen diese mit etwa 100 Mio. Dollar zu Buche und bezogen sich unter anderem auf den Stellenabbau und die Schließung von Filialen. Trotz der insgesamt leicht gestiegenen Umsätze belastet das US-Geschäft nach wie vor. Dies hatte sogar im dritten Quartal dazu geführt, dass man in die roten Zahlen geriet (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=080730024). Brancheninsider hatten daraufhin kritisiert, dass das Management zu schnell international expandieren und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu wenig miteinbeziehen würde.

Dass man angesichts der konjunkturellen Abkühlung nun auf die Bremse tritt, lässt sich daran erkennen, dass außerhalb der Vereinigten Staaten nicht länger wie geplant 900, sondern nur noch 700 Niederlassungen vorgesehen sind. Von den Filialanpassungen sind auch die USA betroffen. Hier soll es binnen Jahresfrist sogar 20 Filialen weniger geben. Nun erhofft sich der Konzern, der weltweit fast 16.700 und in Deutschland rund 120 Filialen besitzt, neue Impulse vom bevorstehenden Weihnachtsgeschäft. Trotzdem bleiben die Zeiten stürmisch. So brach der Gewinn im gesamten vergangenen Geschäftsjahr um 53 Prozent auf 316 Mio. Dollar ein. Der Umsatz hingegen stieg um zehn Prozent auf 10,38 Mrd. Dollar. "In Deutschland sieht es vor dem Hintergrund hoher Lohnabschlüsse und einer zurückgehenden Inflation längst nicht so schlecht aus, wie häufig befürchtet", so Scheuerle abschließend gegenüber pressetext.

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