pte20081201027 Handel/Dienstleistungen, Unternehmen/Wirtschaft

Preisrutsch: Anleger scheffeln wieder Gold

Hohe Nachfrage führt zu Lieferengpässen - Preis soll wieder steigen


Nachfrage-Boom treibt Goldpreis zu neuen Rekordwerten (Foto: pixelio.de, frager)
Nachfrage-Boom treibt Goldpreis zu neuen Rekordwerten (Foto: pixelio.de, frager)

Frankfurt/Wien (pte027/01.12.2008/13:45) Die Krise an den Finanzmärkten hat bei Notenbanken und Privatanlegern im September für einen regelrechten Goldrausch gesorgt. Trotz des Nachfrage-Booms (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=080918026) sank der Preis des Edelmetalls in den vergangenen Monaten jedoch von seinem Allzeithoch von über 1.030 auf unter 820 Dollar je Feinunze. Rohstoffexperten zufolge wird der für Anleger krisenfeste und sichere Hafen Gold im kommenden Jahr hingegen wieder satte Gewinne abwerfen. In den USA und Australien komme es wegen einer steigenden Nachfrage bereits zu Lieferengpässen. Das Edelmetall werde zu einer neuen Preisrallye ansetzen und bereits im Sommer 2009 mit 1.200 Dollar pro Unze neue Rekordwerte ansteuern, weshalb Anlegern zum Kauf geraten sei.

"Gerade die Finanzkrise hat den Goldpreis gedrückt", erklärt Eugen Weinberg, Rohstoffanalyst bei der Commerzbank https://www.commerzbank.de , im Gespräch mit pressetext. Zwar sei dadurch die Nachfrage besonders bei asiatischen, arabischen und chinesischen Notenbanken, die ihre Goldreserven angesichts der taumelnden Finanzmärkte aufgestockt haben, sowie bei Privatanlegern gestiegen. "Allerdings ist der Goldpreis zu 70 Prozent von der Schmuckindustrie abhängig, die in wirtschaftlichen Krisenzeiten eine deutlich geringere Nachfrage aufweist", meint Weinberg. Zudem setze die Dollarstärke dem Goldpreis zu und viele Investoren wie etwa Hedge-Fonds hätten sich wegen Fehlspekulationen verabschiedet.

Der Erste Bank http://www.erstebank.at zufolge ist die Goldnachfrage gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent und zwischen dem zweiten und dritten Quartal 2008 sogar um 45 Prozent gestiegen. US-amerikanische und australische Prägeanstalten hätten den Verkauf von Münzen und Barren bis Jahresende eingestellt, um den Lieferaufträgen nachkommen zu können. Die Förderung des Edelmetalls wird darüber hinaus technisch zunehmend schwierig und damit teurer, wodurch der Abbau von Gold seit elf Jahren rückläufig sei. "Wir glauben nicht, dass die Goldproduktion erhöht werden wird. Unserer Ansicht nach bleibt sie mindestens bis 2011 rückläufig", meint Erste-Bank-Gold-Experte Ronald Stöferle. Zudem stehe Gold vonseiten der Investoren, der Schmuckindustrie sowie der Zentralbanken einer stabilen Nachfrageentwicklung gegenüber.

"Es ist nicht auszuschließen, dass wir nun bei Gold wieder eine starke Entwicklung erleben werden und es spricht einiges für einen wieder steigenden Preis", prognostiziert Commerzbank-Analyst Weinberg gegenüber pressetext. Für neue Höchststände in den kommenden zwei bis drei Monaten sei es zwar noch zu früh. So sollen die anhaltenden Rezessionssorgen sowie die Inflation noch für Zurückhaltung sorgen. Zudem sei der Dollar derzeit noch zu stark für einen schnellen Preisanstieg. "Die Inflationsängste werden jedoch wieder sinken, womit mittelfristig ein steigender Goldpreis zu erwarten ist", so der Experte. Trotz kurzfristiger Kursschwankungen biete Gold besonders langfristig deutliches Potenzial nach oben.

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