pte20090126026 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Nachrichtenagenturen profitieren von Wirtschaftskrise

ddp peilt trotz schwieriger Marktlage weitere Akquisitionen an


Martin Vorderwülbecke und Peter Löw (Foto: fotodienst/Jan-Paul Kupser)
Martin Vorderwülbecke und Peter Löw (Foto: fotodienst/Jan-Paul Kupser)

Berlin (pte026/26.01.2009/16:45) Nachrichtenagenturen könnten von den aktuellen Kürzungen in vielen deutschen Zeitungsredaktionen profitieren. Zu diesem Schluss kommt Peter Löw, einer der Geschäftsführer der Private-Equity-Gesellschaft BluO, die vor wenigen Tagen die Nachrichtenagentur ddp übernommen hat. "Die Presseagenturen werden aufgrund des Abbaus in den Redaktionen immer wichtiger", erklärte Löw heute, Montag, im Rahmen einer Pressekonferenz das geplante langfristige Engagement. Die Gewinne der nächsten fünf Jahre sollen zu 100 Prozent in die Weiterentwicklung der ddp gesteckt werden.

Löw und Martin Vorderwülbecke, ebenfalls BluO-Geschäftsführer, sind für die ddp alte Bekannte. Die Münchner Unternehmer haben als ehemalige Vorstände der Beteiligungsgesellschaft Arques im Jahr 2004 die zweitgrößte deutsche Nachrichtenagentur gekauft (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=041108030 ). Am vergangenen Donnerstag veräußerte Arques nun das Unternehmen im Paket mit den Industrieunternehmen BEA, Evotape und Rohner. Das Transaktionsvolumen betrug nach Arques-Angaben 30 Mio. Euro. Über den Kaufpreis der ddp ist laut Löw aber Stillschweigen vereinbart worden.

"Das neue Jahr hat für ddp gut begonnen", sagte ddp-Geschäftsführer Matthias Schulze. So sei etwa ein Rahmenvertrag mit der WAZ-Gruppe abgeschlossen worden, die die Produktion ihrer Regionalzeitungen in Nordrhein-Westfalen und Thüringen seit Anfang Januar auf ein Agenturportfolio ohne dpa stütze. Zu konkreten Umsatz- und Ergebniszielen für 2009 hielt sich Schulze auf Nachfrage von pressetext bedeckt. Trotz der aktuell schwierigen Marktsituation wolle die ddp den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr stabil halten und das Ergebnis weiter verbessern, so Schulze.

"Bei der Marktdurchdringung - immerhin die Grundlage für den Erfolg der vergangenen Jahre - ist auch in den kommenden zwölf Monaten weiteres Wachstum geplant", so der ddp-Geschäftsführer. Darüber hinaus streckt die ddp die Fühler nach potenziellen Übernahmekandidaten aus. "Wir überlegen die eine oder andere Akquisition. Die Branche ist im Umbruch, da wird sich einiges ergeben", kündigt Vorderwülbecke an, der in Zukunft für die Akquisitionen verantwortlich zeichnet.

Für das Jahr 2008 meldete die ddp einen leichten Umsatzzuwachs auf zwölf Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) kletterte von 1,8 auf 2,5 Mio. Euro. Dabei hätten sowohl das Agenturgeschäft als auch das Fotoagenturgeschäft schwarze Zahlen geschrieben, wie Schulze gegenüber pressetext konkretisierte. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben schuldenfrei. Die Zahl der Mitarbeiter konnte 2008 leicht gesteigert werden. Insgesamt beschäftigt die ddp derzeit rund 150 Mitarbeiter.

Weitere Pressefotos von der Veranstaltung stehen unter http://www.fotodienst.cc/browse.mc?album_id=2612 zum Download.

(Ende)
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